SCHULE IM WANDEL DER ZEIT – GEDANKEN ZUM BILDUNGSSYSTEM IN ÖSTERREICH

Mit der provisorischen Leitung der Schule am 5. März 2018 von Landesschulinspektor Mag. Helmut Zeiler betraut, ist es mir ein Anliegen, mich mit einigen Gedanken zu einer Schule im Wandel vorzustellen.

Lesen, Schreiben und Rechnen sind Grundkompetenzen, welche sich Kinder schon vor hunderten von Jahren aneignen mussten, um später bestehen zu können. Das gilt auch heute noch. Aber was hat sich seither verändert? Die Natur, die Arbeitswelt, das soziale Umfeld, die Gesellschaft – kurz gesagt, die Welt hat sich verändert! Was vor 50 Jahren für das berufliche und private Leben galt, hat heute nur noch teilweise Gültigkeit.

Auch Schule kann sich diesen Veränderungen nicht verwehren. Vor allem in den letzten Jahren wurde im Schulbereich ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt, welcher Linearität im mathematischen Sinne quasi obsolet machte. In immer kürzeren Abständen werden Reformen vollzogen und Paradigmen gewechselt. Das Kompetenzspektrum unserer Kinder erweitert sich heute wesentlich schneller als noch vor Jahrzehnten. Die Digitalisierung beeinflusst das Leben der Schülerinnen und Schüler in sehr hohem Maße. Ob auf dem Tablet, dem Handy oder dem Laptop, sie kommunizieren, koordinieren und analysieren permanent und das mit einer Geschwindigkeit, welche mit dem Quadrat zunimmt. Damit tragen sie der Notwendigkeit Rechnung, am Puls der Zeit zu bleiben.

Gerade deshalb ist es aber wichtig, dass wir ihnen auch, wie die Jugendlichen sagen, Phasen zum „Chillen“ geben, dass wir sie zur Muse animieren, sie ständig erden. Nur so werden wir unsere Kinder zu Persönlichkeiten reifen sehen, welche den Anforderungen der Zukunft nicht nur gewachsen sein werden, sondern diese auch aktiv mitgestalten können.

Mag. Dr. Werner Dietl

Schulleiter