7ac – WAHLPFLICHTFACHGRUPPE MATHEMATIK

Eine kniffelige Aufgabe für die Wahlpflichtfachgruppe

BEITRAG VON MAXIMILIAN MAYER (7C), SAMANTHA KAUSL (7C) UND MAG. BORIS MILANOVIĆ

Im Zuge des Wahlpflichtfaches Mathematik stellte ich mir regelmäßige Anbetracht dessen, dass es keinen verpflichtenden Lehrplan gibt, die Frage, welche Themen möchte ich mit den Schülerinnen und Schülern durchnehmen. Vor einigen Tagen beschloss ich, das Thema „Zahlensysteme“ als nächstes Thema anzupeilen. Das Thema knüpfte an das vorhergehende Thema „Sprache der Mathematik“ gut an, da wir uns im Zuge dessen, intensiv und kritisch mit der Struktur der Sprache der Mathematik in Wort und Schrift auseinandersetzten. Wir beleuchteten den Wortschatz, die häufige Verwendung des Imperativ, Passiv und Konjunktiv, den Einsatz von Metaphern und damit einhergehende Fehlvorstellungen im Mathematikunterricht und die Exaktheit der mathematischen Sprache. Weiters wurden sprachliche Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Österreich in der wissenschaftlichen Sprache der Mathematik reflektiert. Ebenso musste sich die Wahlpflichtfachgruppe überlegen, wie viele mathematische Begriffe eine Schülerin und ein Schüler durchschnittlich im Laufe der achtjährigen AHS-Laufbahn lernt. Zu guter Letzt beschäftigten sich die Jugendlichen mit der Verwendung von Zeichen und Symbolen in der Mathematik.

Nachdem nun das nächste Thema, Zahlensysteme, als banalstes Beispiel für die Verwendung von Zeichen und Symbolen feststand, kam die zweite übliche Frage: Wie soll ich das unterrichten, sodass ein guter Lern- und Lehrprozess in Gang gesetzt wird? Nach vielen Überlegungen kam ich von der Kernfrage ab und lenkte meine Gedanken in Richtung „Was vermisse ich in Zeiten des lockdowns?“. Und schnell war die Idee geboren: Escape rooms. Kurzerhand beschloss ich das Thema mittels zweier Escape games, eines in analoger und das andere in digitaler Form, umzusetzen.

Im Zuge der beiden escape games lernte die Wahlpflichtfachgruppe historische Zahlsysteme kennen, wie beispielsweise das Additionssystem der Ägypter, das Sexagesimalsystem der Mesopotamier, das Positionssystem der Inder, das dezimale Stellenwertsystem der Chinesen, das Zwanzigersystem der Maya und das Additionssystem der Römer kennen. Spielerisch erkannte die Gruppe sehr bald die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme.

Wie die Escape games durchgeführt wurden und von den Schülerinnen und Schülern empfunden wurden, schildern der Schüler Maximilian Mayer (7C) und die Schülerin Samantha Kausl (7C):

Maximilian Mayer (7C) über das digitale escape game:

Unser Herr Professor hat uns per Zufallsprinzip in verschiedene Gruppen eingeteilt. Das war ein Riesenvorteil für uns Schülerinnen und Schüler, denn wir wurden aufgrund dessen nicht durch unsere privaten Gespräche mit unseren besten Freundinnen und Freunden von der eigentlichen Aufgabe abgehalten: Finde den Weg aus dem Escape Room und gewinne als erste Gruppe einen geheimnisvollen Preis. Der Aufbau des Spiels war simpel. Löse 4 Aufgabenstellungen und gewinne. Der Kniff dahinter: Jede richtig gelöste Aufgabe war der Schlüssel für das Öffnen des nächsten Word-Dokuments und somit der nächsten Aufgabenstellung. Unser Herr Professor ist während wir alle versuchten die Rätsel zu lösen und dies, aufgrund der geheimnisvollen Belohnung, auch mit voller Motivation gemacht haben, immer in den verschieden Teams-Räumen hin und her gewechselt, um uns, falls wir Fragen haben bzw. wir bei einer Aufgabe gar nicht weiterkommen, zu helfen.

Das ganze Spiel hat ungefähr 1 – 1 ½ Stunden gedauert und ich habe im Anschluss von jedem gehört, dass es wirklich Spaß gemacht hat. Im Allgemeinen kann man sagen, dass es eine wirklich gelungene und lustige Abwechslung zum Schulalltag war und wir sowas alle gerne wieder tun würden. 

Samantha Kausl (7C) über das analoge escape game:

Im Zuge des Wahlpflichtfaches Mathematik haben wir uns mit dem Thema Zahlensysteme, mithilfe eines analogen „escape games“, auseinandergesetzt.  

Wir wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei die Einteilung auf Zufall basierend erfolgte. Kurzerhand wurde uns das Spielprinzip erklärt und anschließend begannen beide Gruppen gleichzeitig die vorgegebenen Rätsel zu lösen. Das Ziel war es, einen Zahlencode mittels der Ergebnisse von den Aufgabenstellungen herauszufinden. 

Innerhalb der Gruppe haben wir uns abgesprochen und beschlossen, wie wir die Aufgaben möglichst effektiv lösen. Die Aufgabenstellungen waren jeweils auf einem eigenen Zettel gedruckt – dadurch konnten wir die Aufgaben gut untereinander aufteilen, ohne uns gegenseitig in die Quere zu kommen. Auf jedem Blatt war ein ausführlicher Informationstext über das jeweilige thematisierte Zahlensystem. Auf dieser Weise konnten wir die uns gestellten Beispiele lösen und den Zahlencode entschlüsseln. Als wir der Meinung waren, den richtigen Code gefunden zu haben, konnten wir unser Glück bei einem Koffer mit einem Zahlenschloss versuchen. Die Gruppe, welche den Code zuerst herausgefunden hat, wurde ebenfalls mit einer Kleinigkeit als „Preis“ belohnt. 

Meiner Meinung nach war diese Art dieses Thema zu erarbeiten eine sehr gute Art und Weise. Die Unterrichtseinheit unterschied sich völlig von den anderen Einheiten. Jeder aus der Gruppe beteiligte sich stets und es wurde auch viel zusammengearbeitet. Trotz dieser anderen Art des Unterrichts, habe ich das Gefühl einiges mitgenommen und einen guten Überblick über Thema bekommen zu haben. 

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